Als Frau im mittleren Alter kennt man ja schon so einiges, hat viel erlebt und gesehen. Ich kenne gute Liebhaber, ich kenne schlechte Liebhaber. Ich habe mich mit Praktiken und Fetischen beschäftigt, die jenseits von gut und böse sind. Das war aber nicht immer so.
Meine erste Begegnung mit BDSM zum Beispiel war etwas – nun wie soll ich sagen – schräg! Vier Buchstaben, dessen Bedeutung kaum ein Mensch mit durchschnittlichem Sexualleben erklären, geschweige denn überhaupt verstehen kann. »Bäh, das ist ja Sex mit Schlagen und Schmerzen«, heißt es oft. Oder: »Igitt, die sind doch alle pervers und krank! Damit will ich nichts zu tun haben!«
Ging mir vor ein paar Jahren ganz ähnlich. Ich konnte mir partout nicht vorstellen, was daran anregend sein könnte.
Als mein damaliger Freund mir gestand, dass er total auf BDSM steht, war ich ziemlich verwirrt. Der prügelnde Perverse passte irgendwie so gar nicht zu ihm. Mir war mulmig bei dem Gedanken. Als er dann auch noch erklärte, dass er es ganz geil finden würde, wenn er beim Sex die Ansagen macht und ich als sein Weib gehorchen müsse, brach ich in schallendes Gelächter aus. Nee, ist klar, meinte ich, als er vorschlug, doch mal so eine Art Rollenspiel auszuprobieren. Ich zeigte ihm einen Vogel. Mein Freund schmollte. Das Thema kam dann eine Zeit nicht wieder zur Sprache, aber er überhäufte mich mit lustigen Geschenken. Sexspielzeug, bei dem er die Kontrolle hatte.
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